Nahezu 2 Millionen Laufmeter Kunststoffprofile werden am Standort Dunningen künftig gefertigt und weltweit auf Baustellen zum Einsatz kommen.
Der regionale Aspekt bei der Ausgestaltung von Lieferketten innerhalb der Industrie hat in den vergangenen Wochen und Monaten massiv an Bedeutung gewonnen. Dabei gibt es einige Beispiele die belegen, dass regionale Kollaborationen auch schon vor Corona-Zeiten sinnvoll waren und es nach wie vor sind. Die Zusammenarbeit der Schöck Bauteile GmbH mit Hauptsitz in Baden-Baden sowie der Döllken Profiles GmbH mit Standort Dunningen ist dafür ein wahres Musterbeispiel.
Die weltweit agierende Schöck Gruppe bietet ihrerseits zukunftsweisende Produktsysteme für das konstruktive Bauen an. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Herstellung von Produkten, die mit hohem bauphysikalischen Nutzen und besonderen Material- und Einbaueigenschaften aktuelle Anforderungen der Baubranche beantworten und Trends setzen. Das Hauptprodukt nennt sich Schöck Isokorb. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein ausgeklügeltes, tragendes Wärmedämmelement, das in der Lage ist, Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen (z.B. Balkone oder Vordächer) auf ein Minimum zu reduzieren. Auf diese Weise können Wärmebrücken vermieden werden. Diese sind häufig die Ursache für erhöhten Heizwärmeverlust, feuchte Wände sowie Schimmelpilzbildung und können folglich Bauschäden hervorrufen. Ein systemisch konstruiertes Produkt wie der Schöck Isokorb besteht aus verschiedenen Einzelkomponenten. Darunter auch diverse technische Profile aus Kunststoff, wie sie die Firma Döllken Profiles GmbH in Dunningen seit mehr als 25 Jahren produziert.
„Wir wussten seit ungefähr fünf Jahren, durch Gespräche auf Branchenmessen, von dem Bedarf, den die Firma Schöck an extrudierten Bauteilen hat, konnten diesen damals jedoch nicht adäquat bedienen…“ erinnert sich Vertriebsleiter Robert Ledermann an die Ursprünge des Projekts. „…die Basis für eine Zusammenarbeit wurde dann durch eine Reihe von Investitionsentscheidungen seitens unserer Geschäftsführung geebnet“. „Neue, innovative Produktionstechnik, die qualitativ und quantitativ eine neue Epoche einläuten sollte sowie der unbedingte Wille unseres Teams, das ehrgeizige Projekt zu stemmen, brachten unser Leistungsfähigkeit sowie den Bedarf der Schöck Group Gruppe schlussendlich auf einen Nenner.“, erklärt Thomas Schramm, COO des Standortes Dunningen bei der Döllken Profiles GmbH.
Konkret geht es um die Produktion von acht verschiedenen technischen Kunststoffprofilen, die zum Teil mit Isolier- sowie Brandschutzmaterial kombiniert, und fortan in sehr großen Stückzahlen in Dunningen gefertigt werden. Um genau zu sein, verlassen künftig jährlich rund 1,9 Millionen Laufmeter Profil –- das entspricht der Luftlinie von Berlin nach Madrid – die Werkshallen der Döllken Profiles GmbH, um an Schöck Standorten wie Baden-Baden, Essen, aber auch in Österreich, weiterverarbeitet zu werden.
Die Komplexität in der Fertigung, der Variantenreichtum der verschiedenen Werkstücke sowie der Umfang dieser Kooperation sind für beide Unternehmen einmalig. Vom Startschuss des Projekts im April 2019 bis heute konnten bereits zehn neue Arbeitsplätze am Standort geschaffen werden. Für die Region Rottweil sowie die Stadt Dunningen ist das Kooperationsprojekt zweier so namhafter Firmen aus der Baubranche von struktureller und nachhaltiger Bedeutung.